Rundschaubericht Black Cat Bone vom Mittwoch, 17.01.2018.
Bericht & Foto: WERNER SCHMIDT
Ein Sterne-Menü im Häberlen
Die Band „Black Cat Bone“ heizt in der Gaildorfer Kulturkneipe gewaltig ein.
Ein Kritiker hat es mal so beschrieben: Zum Kochen braucht man Zutaten – und bei einem Konzert sind das die Band und die Zuhörer. Damit das Essen schmeckt, gehören noch Gewürze dazu. Am Samstag im „Häberlen“ waren das mitreißende Songs, versierte Musiker und eine ebenso tolle Stimme wie Stimmung: „Black Cat Bone“ lieferte das Menü.
Der musikalische Gabentisch war reich gedeckt. Mit einer gewaltigen Stimme lieferte Tanja Telschow immer wieder die Soße zum Braten. Drumherum gab’s die Beilagen – nur im lukullischen Sinne, denn musikalisch gehörten sie ausnahmslos zum Hauptgericht: Gunter Richter an der Gitarre, Martin Holzner an den Keyboards (bei dessen Mimik man oft vermuten konnte, er habe sich die Finger zwischen den Tasten gequetscht). Als „ein Tier an den Tasten“ wurde er einmal beschrieben. Das passt. Den Bass spielte Stephan Wegner, und Uli Wagner bearbeitete das Schlagzeug. Und das Publikum genoss das Menü in vollen Zügen.
Seit fast 40 Jahren besteht die Band, die 1979 beim „Rock gegen Rechts“-Festival in Tübingen ihren ersten Auftritt unter dem Namen „Black Cat Bone“ hatte. Seither gab es viele Konzerte in Deutschland, Frankreich, Holland, Spanien und Österreich.
Trotz Prominenz in Clubs
Ihr Auftritt in der Schweiz beim „Montreux Jazz Festival brachte „Black Cat Bone“ den Ruf einer außergewöhnlichen Live-Band ein. Trotz dieses Bekanntheitsgrades blieben sie den kleinen Clubs wie der Kulturschmiede und dem Häberlen verbunden. Sie zeigen, dass sie ihr Publikum trotz ihrer internationalen Auftritte und Erfolge sehr zu schätzen wissen. Viele Songs internationaler Künstler standen auch dieses Mal auf der Setlist von „Black Cat Bone“. Darunter „I don’t need a doctor“ (Original von Ray Charles) oder „Miss you, hate you“ (von Joe Bonamassa), „Me and my Man“ (Original von Jenny & Mexicats).
Wie es sich für ein Mehrgängemenü gehört, gab es natürlich auch Nachtisch in Form einer Zugabe. Von den neun möglichen Titeln, die die Setlist vorsah, wurden drei oder vier gespielt. Leider wurde dabei einer der besten Soul-Blues-Titel der vergangenen zehn Jahre nicht serviert: „Your heart is as black as night“ von Melodie Gardot hätte mit der Stimme der Telschow ein Gänsehaut-Feeling erzeugt.
Text zum Foto: Die Sängerin Tanja Telschow beeindruckt in Gaildorf mit ihrer gewaltigen Stimme.
Fotogalerie Rundschau (13 Bilder): https://www.swp.de/suedwesten/staedte/gaildorf/_black-cat-bone_-im-haeberlen-24563664.html